Am Sonntag, den 4. Juni 2023, wird der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis um 12.00 Uhr in der Frankfurter Paulskirche mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis der Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN ausgezeichnet.
Die Laudatio auf den Preisträger hält der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker. Die Festveranstaltung findet auf Einladung des Vorsitzenden Dr. Christean Wagner statt. Die Schirmherrschaft hat der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein übernommen.
Die Jury des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises würdigt mit der Preisverleihung das umfangreiche und vielfältige Wirken des Staatspräsidenten von Rumänien, der sich in unterschiedlichen Funktionen für die Menschenrechte, besonders für die Minderheiten in seinem Land und europaweit eingesetzt hat.
Klaus Werner Johannis ist am 13. Juni 1959 in Hermannstadt (rum.: Sibiu) geboren. Er gehört der deutschen Minderheit der Siebenbürger Sachsen in Rumänien an. Sein Geburtsort ist seit Jahrhunderten geistiges und kulturelles Zentrum der Siebenbürger Sachsen. Johannis studierte Physik und war Lehrer und Schulrat am traditionsreichen Brukenthal-Gymnasium in seiner Heimatstadt. Politisch engagierte er sich beim Aufbau des Demokratischen Forums, einer Selbstvertretungsorganisation der Deutschen in Rumänien, die sich insbesondere um die nach der großen Auswanderungswelle Ende der 1980er Jahre bis heute in Rumänien verbliebenen Deutschen kümmert.
Das Demokratische Forum stellte Johannis als Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Hermannstadt auf. Als Stadtoberhaupt wirkte Johannis parteiübergreifend für alle Bürger der Stadt und erreichte u.a., dass Hermannstadt 2007 zur Kulturhauptstadt Europas erklärt wurde. Zwei Mal wurde er mit über 80 % der Stimmen zum Bürgermeister wiedergewählt. Seit 2014 ist Johannis Staatspräsident von Rumänien und genießt nicht nur das Vertrauen seiner rumänischen Landsleute, sondern auch der in Rumänien ansässigen Minderheiten.
Es ist sein Verdienst, dass Rumänien sich stets im politischen Westen Europas verortet und den Weg der europäischen Integration fördert. Sein Verdienst liegt auch darin, dass er mit hohem Engagement auf den Interessenausgleich der unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Strömungen hinwirkt.
Johannis steht für die Werte der liberalen Demokratie und des Rechtsstaats und hat als Angehöriger der Siebenbürger Sachsen Verantwortung für das Gemeinwesen übernommen. Sein Einsatz für ein vereintes und gedeihliches Zusammenarbeiten aller Staaten und Völker in Europa kann nicht hoch genug geschätzt werden.
Der Franz-Werfel-Menschenrechtspreis wird alle zwei Jahre an Einzelpersonen, Initiativen oder Gruppen verliehen, die durch ihr Handeln das Verantwortungsbewusstsein gegenüber Menschenrechtsverletzungen durch Völkermord, Vertreibung oder die bewusste Zerstörung nationaler, ethnischer oder religiöser Gruppen schärfen.
Mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis wurden bisher ausgezeichnet:
2021 Bundespräsident a.D. Joachim Gauck
2018 Prof. Dr. Michael Wolffsohn
2016 Freya Klier
2014 Rick Ostermann
2012 Prof. Dr. Karl Schlögel
2010 David Vondráček
2009 Herta Müller
2007 György Konrad
2005 Bischof Dr. Franjo Komarica
2003 Dr. Mihran Dabag, Věra Vítová, Petr Kulíšek sowie Jan Piňos